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  • #2 Ich schreibe, um mich zu erinnern – an die, die ich einmal war

    Ich weiß nicht genau, wer ich bin.
    Aber ich will es herausfinden.

    Dies ist mein Raum.
    Zum Spüren. Zum Sortieren.
    Zum leisen Lautwerden.

    Ich schreibe, um zu spüren, um loszulassen –
    und um mich selbst zu finden.
    Nicht an der Oberfläche,
    sondern ganz tief.
    Dort, wo nichts geschönt ist.

    Ich teile hier Gedanken auf meinem Weg
    durch die Verarbeitung eines Traumas –
    oder vielleicht mehrerer.
    Noch weiß ich nicht genau, wohin dieser Weg führt.
    Aber ich bin unterwegs.

    Und ich gebe mir zum ersten Mal die Erlaubnis,
    alle Gefühle zuzulassen.
    Zu zeigen, zu erkennen.
    Ohne Scham.
    Ohne Zurückhalten.

    Vielleicht ist das ein Schritt Richtung Heilung.
    Ein Raum, in dem Worte tragen, ordnen und verwandeln.

    Du bist willkommen, mitzugehen.
    Gedankenspuren zu folgen.
    Oder einfach nur da zu sein.

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  • #1 – Vielleicht beginnt Heilung genau hier

    „Wir lieben dich – auch wenn du traurig bist und es gerade für dich sehr schwer ist.“

    Dieser Satz wurde vor ein paar Tagen zu mir gesagt. Und er hat mich mitten im Herzen erreicht.
    Gleichzeitig spüre ich eine tiefe Angst in mir. Die Angst, dass es nicht ernst gemeint war. Dass ich es falsch verstanden habe. Dass ich mich nicht darauf verlassen kann.

    Ich merke, wie schwer es mir fällt, wirklich zu vertrauen. Zu 100 Prozent. Gibt es überhaupt Menschen, die das können? Die sich fallen lassen in andere Arme, in Gemeinschaft, in echte Nähe – ohne innerlich auf Habacht zu sein?

    Ich wünschte, ich könnte das.
    Ich wünschte, ich könnte leichter und unbeschwerter durchs Leben gehen.

    Ich habe gelesen, dass Heilung – oder vielleicht eher Integration – in Gemeinschaft leichter gelingt. Dass es Menschen braucht, um Trauma zu halten, zu spiegeln, zu begleiten.
    Ich weiß nicht, ob man jemals wirklich heilt. Vielleicht findet man nur Wege, anders damit zu leben.

    In meinem Kopf taucht das Bild einer japanischen Vase auf. Kintsugi nennt sich diese Kunstform: Zerbrochene Keramik wird mit goldfarbenem Lack wieder zusammengesetzt. Die Bruchstellen bleiben sichtbar – und gerade dadurch wird das Gefäß einzigartig. Besonders.
    Vielleicht hält es nicht mehr ganz dicht.
    Aber es lebt weiter.
    Es wurde nicht weggeworfen.

    Ich fühle mich manchmal wie so eine Vase – kurz davor zu zerspringen. Und doch noch ganz. Noch bin ich nicht in meine Einzelteile zerfallen. Aber es fühlt sich oft gefährlich nah an.

    Ich schreibe diesen Blog, weil ich einen Ort brauche. Einen Raum nur für mich – und vielleicht auch für dich.
    Ich möchte Worte finden für das, was oft sprachlos bleibt.
    Ich möchte zurückschauen können, in ein paar Monaten oder Jahren, und erkennen, wie weit ich gekommen bin.

    Vielleicht mögt ihr mich ein Stück begleiten.
    Vielleicht hilft mir dieser Blog, mich ein bisschen weniger allein zu fühlen.
    Vielleicht entsteht mit der Zeit so etwas wie Gemeinschaft.
    Oder wenigstens ein leiser Hauch von getragen sein.

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